In British Columbia beträgt die Population an Schwarzbären ca. 160.000 Tiere, die Population an Grizzly-Bären ca. 15.000 Tiere. Im Yukon ca. 10.000 Schwarzbären und ebensoviele Grizzlys (Stand '99). Diese Zahlen sollen nur verdeutlichen das es durchaus im Bereich des Möglichen liegt einem dieser Gesellen auf einem Wander- oder Paddel-Trip zu begegnen!

Die Autoren möchten deshalb dieses Thema nur kurz anschneiden, da aufgrund der Komplexität der Sache hier keine ausreichende Information gegeben werden kann.
Die Info dieser Seite sollte als grundlegende »Bear-Safety« Einsteiger-Info verstanden werden.

Bären sind keine Kuscheltiere, sie sind auch keine Tiere denen man respektlos gegenübertreten sollte, Bären sind scheue aber auch unberechenbare und äußerst kraftvolle Tiere, mit denen man jede Konfrontation, wenn möglich, vermeiden sollte! Wer sich in die Wildnis begibt, begibt sich in ihren Lebensraum und sollte das berücksichtigen! Die Chance in eine Konfrontation mit einem Bären verwickelt zu werden ist jedoch äußerst gering, wenn man sich »richtig« verhält! Bären meiden den Menschen weitestgehend und gehen ihm aus dem Weg. Fairerweise muß jedoch gesagt werden, das es immer wieder zu Zwischenfällen (auch tödlichen) zwischen Menschen und Bären kommt. Die Ursachen hierfür würden den Umfang dieser WebSite sprengen!

Wer also einen Trip plant, sollte sich mit den allgemeingültigen Verhaltensregeln vertraut machen, die in den meisten Parks ausliegen, und sie auch berücksichtigen! Zusätzlich sollte man sich, wenn möglich, bei der zuständigen Rangerstation mehr Info über die Bärensituation des in Frage kommenden Gebietes holen. Wer in einer Gruppe reist sollte auch das Verhalten absprechen im Falle eines »Bear-Encounters«. Auch sollte man sich über mögliche Schutzmaßnahmen Infos einholen, wie z.B. Bear-Spray (230 g Dose, ca. 50 C$) und deren Handhabung. Da man in den National-Parks keine Waffen, und in den Provincial-Parks nur während der Jagdsaison Waffen tragen darf, wenn man im Besitz einer Jagdlizenz ist, scheidet diese Möglichkeit in den allermeisten Fällen aus. Wenn überhaupt ist diese Möglichkeit auch nur für erfahrene und sichere Schützen zu empfehlen!

Im klassischen Fall läuft ein Zusammentreffen mit einen (Schwarz-)Bären auf nähere Distanz, z.B. auf einer Wanderung, ungefähr so ab: Der Bär schenkt uns wenige Sekunden Aufmerksamkeit, bevor er weiterzieht oder flüchtet. Zurück bleibt nur eine erhöhte Herzfrequenz und ein, sagen wir, flaues Gefühl im Magen. Man sollte aber der weitverbreiteten Ansicht, daß Bären den Menschen fürchten und daher immer flüchten, nicht 100 % vertrauen! Ignoriert ein Bär unsere Anwesenheit oder nähert sich ein Bär an, sollte man sich darüber im Klaren sein, wie man reagiert, denn Verharmlosung bringt einen hier nicht weiter. Grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen sind Bären die an Campgrounds auftauchen und offensichtlich ihre Scheu vor dem Menschen verloren haben. Äußerste Vorsicht sollte man bei Bären mit Jungen walten lassen! Fühlt die Bärin ihre Jungen bedroht, verteidigt sie ihren Nachwuchs mit allen Mitteln!

Desweiteren kommt es auf die Bärenart an, Grizzlys sind wesentlicher aggressiver als Schwarzbären. Da diese Bärenart einen anderen Lebensraum als der Schwarzbär bevorzugt, verhält er sich anders. Wer einem Grizzly-Bären auf kurze Distanz über den Weg läuft (oder umgekehrt) ist dem Risiko einer Attacke ausgesetzt. Man sollte sich hier nicht von den diversen Dokumentationen aus dem TV täuschen lassen. Da sich Grizzlys überwiegend in Gebirgsgegenden aufhalten, haben sie selten Kontakt mit Menschen. Sie sind daher sehr scheue Tiere die man im Regelfall in der Wildnis äußerst selten zu Gesicht bekommen wird, wenn überhaupt. Wenn man dennoch ein Zusammentreffen mit einem Grizzly hat, ist äußerste Vorsicht angebracht und man sollte einen kühlen Kopf bewahren (leichter im Wohnzimmer gesagt als in der Wildnis getan!)

In den allermeisten Fällen wird man in British Columbia und Yukon auf Schwarzbären treffen. Obwohl dem Grizzly an Größe und Gewicht unterlegen, sollte man diese Bärenart nicht unterschätzen. Von Einheimischen oft verniedlicht und verharmlost, zeigen die Fälle und Fakten der jüngeren Vergangenheit auf, dass das leider nur zum Teil zutrifft!

Obwohl das alte Thema Bär–Mensch schon lange besteht ist es nicht möglich eine universelle Verhaltensweise aufzuzeigen die das Risiko einer möglichen Attacke komplett ausschließt. Die einzige Möglichkeit besteht darin, den derzeitigen Erkenntnissen Rechnung zu tragen und sich im Fall der Fälle der Situation entsprechend zu verhalten und zu reagieren.

Wer sich mit den Verhaltensregeln vertraut macht und diese auf seinem Trip berücksichtigt wird in der Regel problemlos durch die Wälder streifen können!

Have a »Bear-Safe«-Trip!

Schwarzbär
Farbe: Variiert von Schwarz bis Braun über Zimtfarben bis Blond
Höhe: Ungefähr 90 cm Schulterhöhe und höher
Länge: Ungefähr 1,5 m
Gewicht: Von 60 kg bis über 270 kg
Nahrung: Beeren, Gras, Kräuter, Fisch, Insekten, Aas und erlegbares Wild
Lebensraum: Vorzugsweise offene Wälder, Almwiesen, Beerenreiche Regionen
Grizzly-Bär
Farbe: Variiert von Braun bis Blond , eher selten Schwarz, Fell ist oft gesprenkelt (grizzled)
Höhe: Ungefähr 1 m Schulterhöhe und höher
Länge: Ungefähr 2 m
Gewicht: Von 200 kg bis über 450 kg
Nahrung: ähnlich wie der Schwarzbär, gräbt aber auch nach Wurzeln, Insekten und kleinen Säugetieren, jagt aber auch Großwild
Lebensraum: Vorzugsweise subalpine und alpine Gegenden im Spätsommer und Frühherbst; Täler und Flüsse im Spätherbst und Frühjahr
Mehr Informationen über dieses Thema bieten folgende Bücher (englisch) die sich mit dieser Thematik auseinandersetzen.

1. »Bear-Attacks: Their Causes and Avoidance.«
Stephen Herrero, 1985

2. »Bear Encounter Survival Guide«
James Gary Shelton, 1994

3. »Bear Attacks, The deadly Truth«
James Gary Shelton, 1998

Bear Safety B.C. Parks
To the Cybergate
To Yukon
To B.C